Was machen Brunnen­bauer/innen?

Als Brunnenbauer/in hat man die ver­ant­wor­tungs­volle Auf­gabe, neue Wasser­quellen unter der Erde zugäng­lich zu machen und somit zur Erschließung von bei­spiels­weise Trink­wasser beizu­tragen. Dies erfor­dert eine Viel­zahl an Tätig­keiten auf unter­schied­lichen Bau­stellen. Im Straßen-, Tief- und Tage­bau muss man die Bau­stelle fach­gerecht ein­rich­ten und sichern, Schächte bohren, Rohre ver­legen und Pumpen einbauen. Auch bei Ent­wäs­serungs­maß­nahmen, wie bei der Errich­tung von Funda­menten für Bau­werke, ist der/die Brunnen­bauer/in gefragt.


Die alt­her­gebrachte Methode, mit Spitz­hacke und Schaufel Wasser­quellen zu suchen, gehört längst der Ver­gan­gen­heit an. Heut­zu­tage sind Brunnen­bauer/innen hoch qualifi­zierte Fach­kräfte, die die Bedie­nung moderner Bohr­geräte ebenso beherr­schen wie die Anwen­dung empfind­licher digi­taler Mess­geräte und Kennt­nisse in der geologi­schen Bestim­mung des Unter­grundes besitzen.

 

 

Wie lange dauert die Aus­bildung als Brunnen­bauer/in?

 

Die Berufs­aus­bildung zum/r Brunnen­bauer/in ist eine span­nende Mög­lich­keit, um hand­werk­liches Geschick und tech­nisches Know-how zu ver­einen. In einem Zeit­raum von drei Jahren absol­vieren ange­hende Brunnen­bauer/innen eine duale Aus­bildung, die glei­cher­maßen prak­tisch und theore­tisch ausge­richtet ist. Dabei ver­bringt man die Hälfte der Zeit auf Bau­stellen oder im Betrieb, um die erlern­ten Fertig­keiten direkt in die Tat umzu­setzen. Die andere Hälfte verbringt man an der Berufs­schule, wo man nicht nur umfangreiche theore­tische Kennt­nisse er­wirbt, sondern auch prak­tische Fertig­keiten wie das Schweißen und Feilen erlernt.

 

 

Was macht man in der Aus­bildung als Brunnen­bauer/in?

 

Eine Karriere als Brunnen­bauer/in erfor­dert eine duale Berufs­aus­bildung, die einen gleich­mäßigen Ein­satz auf Bau­stellen und im Betrieb sowie an der Berufs­schule vor­sieht. Während dieser Aus­bildung erwer­ben zukünf­tige Brunnen­bauer/innen ein breites Spek­trum an Fertig­keiten und Tech­niken, die ihnen helfen, ihre Auf­gaben effek­tiv zu erfüllen. Eine wichtige Kompo­nente dieser Aus­bildung ist das Erler­nen ver­schie­dener Bohr­ver­fahren und deren Ein­satz­mög­lich­keiten. Neben prakti­schen Fähig­keiten werden in der Berufs­schule auch theore­tische Grund­lagen ver­mittelt. Dazu gehören Kennt­nisse über den Auf­bau von Bau­stellen, Gerüst­bau, Bau­plan­inter­preta­tion und Geo­logie. Ein tiefes Ver­ständ­nis der Beschaffen­heit der Erd­schichten ist für Brunnen­bauer/innen von ent­schei­dender Bedeu­tung, um die rich­tigen Bohr- und Auf­satz­werk­zeuge zu wäh­len und Förder- und Pump­systeme effek­tiv zu bedienen. Darüber hinaus lernt man während der Aus­bil­dung, diese Geräte und Maschinen anzu­schließen, zu warten und im Not­fall zu reparie­ren. Die Aus­zubil­denden werden in Sicher­heits- und Hygiene­vor­schriften unter­wiesen, die bei der Arbeit auf Brunnen­bau­stellen von höch­ster Bedeutung sind. Die rest­liche Zeit der Aus­bildung wird auf Bau­stellen oder in den Betrie­ben ver­bracht, wo die erwor­benen Fähig­keiten sofort prak­tisch ange­wendet werden können.

 

 

Welche Voraus­setzun­gen sollte man für die Aus­bildung als Brunnen­bauer/in mit­bringen?

 

Um eine Ausbildung zum/r Brunnen­bauer/in zu begin­nen, ist ein Schul­ab­schluss, mindes­tens auf Haupt­schul­niveau, erfor­der­lich. Des Weiteren sollten Interes­se an Tech­nik und Maschinen vor­handen sein, da viele Arbei­ten wie das Ein­richten, Bedienen und Warten von Bohr­werk­zeugen und -geräten sowie das Instal­lieren von Wasser­förde­rungs- und Wasser­auf­berei­tungs­anlagen hand­werk­liches Geschick erfor­dern. Zusätzlich müssen ange­hende Brunnen­bauer/innen bereit sein, körper­lich anstren­gende Arbeiten zu ver­rich­ten und dabei auf Genauig­keit zu achten. Zum Bei­spiel beim präzisen Setzen von Bohrun­gen, um ein Abrut­schen des Erd­reichs zu ver­meiden. Obwohl Maschinen eine Viel­zahl der schweren Arbeit abneh­men, müssen Brunnen­bauer/innen dennoch immer wieder schwer heben und mit körper­lich mühsame Auf­gaben rechnen. Für die Arbeit in Brunnen­schäch­ten ist außer­dem eine gewisse Körper­beherr­schung uner­läss­lich.

 

Ein Verständnis für die Wir­kung von Kräften und Hebel­arten, welches durch Grund­kennt­nisse der Physik erworben werden kann, ist von Vor­teil. Auch grund­legende Rechen­fertig­keiten sind wichtig, bei­spiels­weise zur Durch­füh­rung von Bau­stoff­bedarfs­rech­nungen. Zu­sätz­lich sind Kennt­nisse im techni­schen Zeich­nen und räum­liches Denken hilf­reich, um Skizzen und Zeich­nungen anzu­fertigen.

 

 

Welche Fort- und Weiter­bildungs­mög­lich­keiten gibt es für Brunnen­bauer/innen?

 

Es gibt diverse Optionen, um sich nach der Aus­bil­dung weiter­zu­bilden und zu speziali­sieren. Zum Bei­spiel kann man eine Weiter­bil­dung zum/r Meister/in oder Tech­niker/in absol­vieren, um später Füh­rungs­posi­tionen zu über­nehmen. Als Vor­arbeiter/in oder Polier/in ist man für die orga­nisato­rische Abwick­lung von Bau­stellen und die fach­liche Lei­tung von Kolon­nen mit mehre­ren Mit­ar­beitern/innen ver­ant­wort­lich und arbei­tet eng mit der Bau­lei­tung zusammen. Wer sich für ein Studium ent­scheidet, eröff­net sich noch mehr Berufs- und Karriere­mög­lich­keiten. Es gibt auch Wege, ein Studium ohne schuli­sche Hoch­schul­zugangs­berech­tigung zu beginnen, wenn bestimm­te Voraus­setzungen erfüllt sind.